NEIN sagen (können)?

Ein aus tiefer Überzeugung heraus ausgesprochenes NEIN hat mehr Gewicht als ein JA, das gesagt wurde, um zu gefallen, aus Freundlichkeit oder – was noch schlimmer ist -, um Problemen auszuweichen, die Teil Deines Weges sind und gelöst werden müssen. (von Mahatma Gandhi inspiriert)

NEIN sagen. Die Balance der Interessen.

Ein NEIN kann, wie die Grafik zeigt, sich entweder an eigenen Interessen oder an den Interessen der anderen orientieren. Eine Balance, die divergierenden Interessen ausgleicht, kann mit klaren Formulierungen bwz. Argumenten gefunden werden.

NEIN sagen mit Stil

Warum gerade ich?

„Gibt es nicht eine andere Person, die … ?“

NEIN? Konsequenzen erfragen

„Ist es sehr schlimm, wenn ich jetzt NEIN sage?“

„Was würde passieren, wenn ich NEIN sage?“

Nicht sofort entscheiden. Um eine Nachdenkpause bitten

„Kann ich dir die Antwort morgen geben, ich möchte erst in Ruhe darüber nachdenken?“

→ Ein JA ist schnell gesagt, die Folgen können allerdings oft lange währen!

Ein NEIN begründen

„NEIN, das ist mir nicht möglich, weil …“

Vorteile des NEINs für den anderen deutlich machen

„Nein heute nicht, damit ich den Projektentwurf fertig mache. Dafür haben wir morgen einen gemeinsamen freien Sonntag.“

NEIN ankündigen

„Heute helfe ich dir nochmals dabei, aber das nächste Mal musst du dir jemand anderen suchen.“

NEIN mit Alternative anbieten

„Ich habe heute keine Zeit für dich, da ich noch meine Arbeit erledigen muss. Ich kann mir aber am Donnerstag oder Freitag für dich Zeit nehmen. Wann passt es dir besser?“

NEIN als Verkaufs-Argument

„Nein, nach unserer Organisations-Philosophie bieten wir all unseren Kunden dieselben Konditionen, deshalb beraten wir sie individuell.“

NEIN, es sei denn …

„Nein, ich kann heute keine Überstunden machen, weil ich noch einen Termin habe, es sei denn, ich kann morgen früher weggehen.“

Ein NEIN wird ein JA? ICH will „etwas“ von IHNEN.

Ein NEIN hat dann eine Chance auf ein JA, wenn damit eine positive Situation / Erwartung verknüpft wird.

Die MINUS-Situation: Ein NEIN, welches durch Gesprächs- oder Verhandlungsgeschick nicht zu verändern ist. Ein Dialog als Beispiel:

Mutti, ich möchte eine Schokolade!
Nein.
Warum nicht?
Weil du nachher dein Essen bekommst.
Wenn ich aber nachher brav esse?
Sei still, ich habe NEIN gesagt.

Welche Methode steckt dahinter? Angebot – Warum? – Angenommen?

In der Kommunikation kann eine NEIN-Situation verbessert werden, aber dennoch nicht zum Erfolg führen.

Wie kann ein NEIN vermieden werden?

4 mögliche Antworten sind:

  • JA, wenn man JA meint.
  • NEIN, wenn man NEIN meint.
  • JEIN, wenn sowohl JA als auch NEIN gemeint ist
  • Ich weiß nicht!

NEIN sagen. Grenzen erkennen und setzen

Wo liegen meine Grenzen? Damit ich Grenzen setzen kann, muss ich mir meiner Grenzen zunächst bewusst werden.

Habe ich eine echte oder nicht doch mehrere Grenzlinien?

Grenzen mitteilen

Die anderen kennen meine Grenzen nicht, deshalb muss ich sie erkennbar machen, den anderen mitteilen.

Gemeinsame Grenzen – Gefühle, Körper, Gegenstände, Territorien – sind gemeinsam zu vereinbaren.

Grenzen verteidigen

Ich muss bereit sein, meine Grenzen zu verteidigen, sowohl emotional, gedanklich, als auch körperlich. Wenn ich mich nicht verteidige, werde ich in die Enge getrieben.

Tipp: Grenzen sofort verteidigen. Grenzüberschreitungen sofort ansprechen. Jede Grenzverletzung wird registriert.

Wenn wir auf Störungen (z.B. Aussagen, Handlungen) nicht reagieren, dann kann sich daraus eine Kettenreaktion entwickeln. Die Kettenreaktion:

  • Stufe 1: Störung.
    Störungen können noch verbindlich, humoristisch, nachsehend und sachlich angesprochen bzw. behandelt werden.
  • Stufe 2: Ärger über Aussagen, Handlungen entwickelt sich.
  • Stufe 3: Zorn kommt auf
  • Stufe 4 und 5: Wut und Hass können weitere Folgen sein. Ist eine Person wütend, dann ist es sehr schwierig, sich abzugrenzen. Die aufgestauten Emotionen treffen mit voller Wucht auf andere.

→ Mögliche Deeskalisierungsschritte setzen:

  • STOP sagen.
  • Sanften bis starken Druck ausüben mit Worten, bis hin zur körperlichen Verteidigung/ Gewaltanwendung.
  • Hilfe (Verstärkung) holen.
  • BITTE sagen. Den anderen darum bitten, meine Grenzen zu achten.

Sieben Chancen nutzen

Bedenkzeit nehmen.

Warum Nein sagen?

Eine klare Formulierung finden.

Mit der Körpersprache das Nein unterstützen.

Interessen abwägen: Eigenes oder fremdes Interesse?

Ein Nein ist weder unhöflich noch unangebracht.

Auf Grenzen achten.

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