Das Beste aus 2 Welten – analog+digtal

„Je mehr wir über Lernen lernen, desto mehr erkennen wir, dass es sich um einen sehr, sehr persönlichen Prozess handelt. Wenn Sie und ich exakt denselben Lernstoff im selben Kurs – egal ob virtuell oder real – lernen, bringen wir gänzlich unterschiedliche Rahmenbedingungen mit: unterschiedliches Vorwissen, andere Erfahrungen, divergierende Einstellungen und ein individuelles Lerntempo. Wir alle haben noch die klassischen Lernkonzepte im Kopf, in denen die Lernenden passive Passagiere auf den Schienen eines vorgezeichneten Bildungswegs waren.“ […]

„Aber so weit wie manche Experten, die bereits jetzt die „Revolutionierung der Bildung“ ausrufen, würde ich dann doch nicht gehen: Natürlich werden E-Learning und die fortschreitende Digitalisierung von Lehrmitteln und Lehrmethoden weiter an Bedeutung gewinnen.“ […]

„An diesem Punkt muss jedoch das große ‚Aber‘ folgen: Denn auch die Themen Vernetzung, Atmosphäre und soziale Interaktion sollte man im Zusammenhang mit Bildung keinesfalls aus den Augen verlieren. Zwar können Facebook und Co ergänzend einspringen und räumliche Distanz überbrücken – den persönlichen Kontakt und die Gruppendynamik einer Präsenzveranstaltung können sie aber nur bedingt ersetzen. Lernen ist ein sehr sozialer und emotionaler Prozess.“

***Wenn Sie aus der aktuellen Situation an unseren Schulen diesen Worten zustimmen, dann muss ich Ihnen auch sagen, dass dieser Text aus einem Standard-Artikel vom 4.1.2014 stammt, somit mehr als sechs Jahre alt ist.

Wissen und Kompetenzen – analog+digital

Abseits von der tagespolitischen Diskussion zu Homeschooling geht es doch bei Lernprozesses um Wissen und Kompetenzen, die analog+digital erworben werden.

In der Pädagogik kann der Wissensbegriff nicht auf ’speichern‘, ‚generieren‘ ‚bearbeiten u.a. reduziert werden. Der objektive Wissensbegriff ist durch die subjektive Seite der Aneignung des Wissens durch den Lernenden zu erweitern. Der Begriff Kompetenz (das Gelernte anwenden können)ergänzt somit das Wissen Wissen eines Fachbereichs). Diese Unterscheidung zeigt auch das Dilemma auf, denn der Inhalt des Wissen (derzeit oft VIRTUELL übermittelt ist nicht dem Lernprozess (der Aneignung im Lernenden) gleichzusetzen. Dieser Umstand wird oft nicht beachtet. Virtuelles Lernen kann Lernprozesse nicht substituieren!

Kompetenzmodell

Zitate: Valerie Höllinger, DER STANDARD, 4./5.1.2014), Link
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