Woher kommt das Wissen? | Persönliches Wissensmanagement

Woher kommt das Wissen?

Alles, was wir in unseren Organisationen vorfinden, ist das Produkt unseres Denkens aus der Vergangenheit. Alles, was wir heute denken, hat das Bestreben, sich in Zukunft als Realität zu etablieren. Deshalb sind alle Dinge, die wir in unserer Organisation erleben zuerst einmal das Produkt des Denkens der Menschen, die in dieser Organisation tätig und verantwortlich sind.

Unsere Gedanken kommen aus drei Quellen:

  • Aus unserem Verstand, mit dem wir denken, verstehen, erfassen, uns bewusst machen, überlegen, analysieren, urteilen, unterscheiden, schließen und nachweisen,
  • aus dem Gedächtnis, das vorrangig durch unser Unterbewusstsein übernommen wird, in dem wir alles aufbewahren und speichern, was wir irgendwann in unserem Leben einmal erlebt, gehört, gesehen, gelesen, gefühlt oder befürchtet haben oder
  • aus dem Bereich unseres Unterbewusstseins, mit dem wir intuitiv spüren, ahnen, empfinden; Eingebungen, Erleuchtungen, Ideen, Inspiration, Innenschau, Erkenntnis und Instinkt erfahren.

Beschreiben wir Wissen, bedarf es dennoch einer Abgrenzung, um aus betriebswirtschaftlicher Sicht Nutzenmerkmale herausarbeiten zu können:

  • Wissen ist das Ergebnis aus Erkenntnissen
  • Wissen entsteht durch Verknüpfung und Vernetzung – Prozesse
  • Wissen ist das Produkt aus Erfahrung
  • Wissen erweitert die Handlungsmöglichkeiten des Empfängers – Investition
  • Wissen gibt Antworten auf
    • WAS?           Know-what?
    • WARUM?    Know-why?
    • WIE?            Know-how?
    • WER?           Know-who?

Wissensmanagement zielt auf die Bildung von Kompetenzen sowohl auf der organisationalen als auch auf der individuellen Ebene ab.

Beim „Persönlichen Wissensmangement“ geht es um die Verbesserung bzw. Erweiterung der individuellen Effektivität, Wissen für Organisationen, Gesellschaft und Kultur einzusetzen. Wissen ist somit einerseits zentraler Bestandteil unserer Persönlichkeit, andererseits dient es dazu, Wissensgüter zu generieren.

„Nur wer seinen eigenen Kopf klar halten kann, kann auch effektiv als Führungskraft oder Experte wirken. Dies gilt im Besonderen auch für Personen, die viele Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen müssen, denn Wissensmanagement fängt bei uns selber an“, sagt Kai Romhardt.“
Der Ausgangspunkt ist der Mensch und seine Bildung: Der Mensch verfügt über intellektuelle, emotionale, soziale sowie motorische und praktische Kompetenzen. Alle Anteile sind den individuellen Potenzialen entsprechend zu erkennen und sollen genutzt werden. Hier setzt Persönliches Wissensmanagement an.
Unsere Gesellschaft wandelte sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft. Wissensmanagement als zielgerichtetes, integriertes Gestalten des organisationalen Wissens, ist der konstruktive Umgang mit explizitem und implizitem Wissen und findet auf verschiedenen Ebenen statt. „Das Wissen ist zum neuen Produktionsfaktor geworden. 70 % aller Beschäftigten sind ‚Knowledge Worker‘. Die Halbwertszeit unseres Wissens beträgt 3,5 Jahre und das Wissen verdoppelt sich alle 4 Jahre.“
Der Übergang in eine wissensbasierte Gesellschaft und Wirtschaft erfordert ein Umdenken und ein neues Verständnis von Bildung, Lernen und Wissen. Der Erwerb allgemein bildender und berufsbezogener Kenntnisse und Fertigkeiten während des gesamten Lebens trägt zur Aufrechterhaltung und Stärkung der eigenen Persönlichkeit, der Arbeitsfähigkeit und der Teilnahme am demokratischen Leben in unserer Gesellschaft bei.

 

Das heutige Bild von Wissensmanagement geht auf Larry Prusak (Koautor von „Wenn unsere Firma wüsste, was unsere Firma weiß“) zurück. Er meinte, dass man Wissen gar nicht managen kann, wie auch die Liebe, Patriotismus oder seine Kinder. Stattdessen kann man Aber eine Umgebung schaffen, in der Wissen gedeiht.

Die entscheidende Frage für Wissensmanagement in einer Organisation ist die Schaffung einer Arbeitsumgebung, in der ‚Wissensarbeiter/innen’ maximale Erfolge, Produkte, Prozesse und Ziele erreichen können.

Schlagworte wie ‚geringer werdende Halbwertszeit des Wissens’, ‚permanente Veränderungen der Qualifikationsanforderungen’, ‚zunehmende Informationsflut’ u.a.m. können nur durch den systematischen Ansatz des ‚Lebensbegleitenden Lernens’ (life long learning) begegnet werden. Initiativen auf europäischer Ebene bestätigen die Bedeutung, die dem ‚Lebensbegleitenden Lernens’ beigemessen wird.
Kontinuierlich wächst die Anzahl der Arbeitsplätze, an denen der Umgang mit Information und Wissen ein zentraler Bestandteil des Alltags und des Berufslebens ist. Der Anteil an Arbeitstätigkeiten, in denen die Nutzung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien eine Selbstverständlichkeit ist nimmt ständig zu. Verständlich ist daher die Forderung, mit Information und Wissen intelligent, effizient und verantwortungsvoll umzugehen.
Nicht nur wissensbasierte Unternehmen und Organisationen stehen vor der Aufgabe eines professionellen Wissensmanagements. Auch der Einzelne muss die Bereitschaft und Fähigkeit entwickeln, sein persönliches Wissen zu managen.
In diesem Artikel wird verdeutlicht, dass professionelles, persönliches Wissensmanagement für Organisationen ein unerlässlicher Faktor in der Weiterentwicklung bei der Realisierung von Erfolgen ist. Entscheidend für den Erfolg von Wissensmanagementvorhaben ist die Koordination der Faktoren Organisationskultur, Personalmanagement sowie insbesondere deren methodische und technische Umsetzung mittels Informations- und Kommunikationstechniken. Organisationale Lernfähigkeit im Wissensmanagement bezeichnet demnach das Potenzial einer Organisation, sich im Vergleich zu ähnlichen Organisationen durch eine proaktive Veränderung interner Prozesse und Strukturen, durch Lernen ihrer Mitglieder – Persönliches Wissensmanagement – an neue und veränderte Umwelten anzupassen.